KRYSTALLOS
Kristallzüchtung auf textilen Untergründen
Der Fokus der Arbeit lag darauf, anorganische Salze und ihr Wachstum auf Textilien zu dokumentieren. Das Ziel war es, eine neue Art von Gewebe zu schaffen, das in Verbindung mit der Chemie in dieser Art noch nicht erprobt wurde.
Einige Versuche mit Ausgangsmaterialien wie Baumwolle, Seide, Leder, Kunstleder, Filz, Loden und Effekttextilien, außerdem der Differenzierung der vier ausgewählten Kristallarten (Borax, Alaun, Kupfersulfat, Blutlaugensalz), verschafften einen Überblick über deren Kristallisation. Mittels Färbemitteln, Epoxidharzen und PVD-Beschichtungen wurden Methoden erarbeitet, um die Steine und den Stoff in ihrer Beschaffenheit zu verändern. Auch die Verformbarkeit und das Element Licht wurden mit den Kristallen in Verbindung gebracht. Durch das Auskristallisieren von Kanten haben sie eine neue Gestalt angenommen. Auch durch den Einschluss von LEDs konnte hier eine wirksame Variante entstehen.
Das Besondere an diesem forschungsorientierten Design ist das Zusammentreffen zweier Komponenten, die man so noch nicht erleben durfte. Das grundsätzlich sehr flexible und leichte Textilmaterial bekommt durch das natürliche Kristallwachstum eine neue Ästhetik. Die entstehenden Facetten von Transparenzen und Farbharmonien ermöglichen eine Inszenierung von Licht im Raum. Mit der bewussten Zuordnung von anorganischen Salzen und textilem Material entstehen Oberflächen, die im Interior, als Tapete, Lichtelement o. ä., aber auch im Bereich Mode Einsatz finden. Jeder Stoff ist ein Unikat, da die Kristalle sich ihren Platz auf dem Textil selbst suchen.