Hybride Systeme – Interimsprothese für humanitäre Hilfe
Der Landmine Monitor schätzt die Zahl der Opfer von Landminen und Streumunition auf 15.000 bis 20.000 pro Jahr. Über 95% der Opfer sind Zivilisten. Betroffene Erwachsene benötigen alle drei bis fünf Jahre eine neue Prothese, Kinder alle sechs bis zwölf Monate, da sie wachsen. Die Versorgung der betroffenen Menschen mit entsprechenden prothetischen Produkten und Zusatzmaterialien ist nicht ausreichend und teuer. Darauf zielt der Entwurf einer Interimsprothese der unteren Extremität. Das Konzept befreit sich von kulturellen Unterschieden und vagen Erklärungsversuchen. Die Prothese ist einfach zu nutzen, eigenständig anzupassen und kostengünstig produzierbar. Zentraler Gedanke ist die Hilfe zur Selbsthilfe.
Die flexible Anpassbarkeit mindert so Hürden und erleichtert den Zugang zu einer vollwertigen Versorgung. Der Entwurf wendet sich im Kern den immensen psychischen Schäden zu, die bei Betroffenen zu beobachten sind. Durch ihre permanente Hilfsbedürftigkeit sind selbst Familienmitglieder kaum zu bewältigende Mehrbelastungen für ihre Mitmenschen, weshalb Verletzte oft verstoßen und damit sozial entwurzelt werden. Diesem Phänomen begegnet der Entwurf als Zwischenlösung, ermutigend, einfach zu bedienen und unabhängig von der Notwendigkeit professioneller Wartung.